Liegen geblieben...


Nurrungar-Coober Pedy mit Hindernissen

Von der noch recht grünen Landschaft von Adelaide wurde es immer trockener und lebloser.
Die Abstände von Ort zu Ort wurden immer länger, und alle 100 Km wurde es merklich wärmer.
Ab und an kam uns ein Roadtrain entgegen, die wirklich beeindruckend sind.


irgendwo

Bahnstrecke nach irgendwo


irgendwo stehen...

TIERE AM WEG wie nett!


Ne, dass doch nicht nett!!





        Hoffentlich landen wir nicht auch am Straßenrand… oder etwa doch???


Leider doch!! Plötzlich wurde der Motor immer wärmer und wärmer bis die Temperaturnadel über Hot hinaus schoss. Ohje….    Jedoch konnten wir noch kein Grund für diese Überhitzung feststellen, so dass uns nichts anderes übrig blieb als ne Pause zu machen und dem Motor beim Abkühlen zu helfen.










Wenn man dann schon blöd im Outback rumsteht und wartet das der Motor abkühlt, kann man schon mal auf innovative Ideen kommen…

Dieser Schlauch ist kein gewöhnlicher Schlauch!
Es war einmal ein Wisch-Wasch-Wasser-Schlauch von hinten. Da ich diesen aber schon  stillgelegt hatte um mir aus einem Teil des Schlauches  eine Bremsen-Entlüftungs-Anlage zu bauen, haben wir einfach aus dem Rest eine halb- automatische, manuell zu betätigende Front-Kühler-Kühl-Anlage konstruiert , die per Knopfdruck im Cockpit einen Wasserstrahl vor den Kühler spritzt. Klasse, oder?
Nach einer halben Stunde fuhren wir weiter. Und wir sollten schon nach wenigen Kilometern die Gelegenheit bekommen, unsere halbautomatische, manuell zu betätigenden Front-Kühler-Kühl-Anlage
 ( HamzbFKKA) zu testen. Nur leider mit mäßigem Erfolg.





Der Motor wurde wieder heiß, nur diesmal qualmte es ganz doll aus der Motorhaube raus und es stank extrem nach verbranntem Öl. Oh Oh… Wir hielten sofort an, Motorhaube auf, und da schoss an der Seite des Motors eine noch nicht identifizierbare Flüssigkeit raus. -SCHEIßE!- Doch wohl kein Motorplatzer,oder???










Es lief…   KÜHLWASSER!!!!
Aber von wo??? Von oben nach unten, das war klar!  Ein Schlauch? Der Kühler?



 Eine fieberhafte Suche begann…
Zwischendurch hielten auf einmal alle Autos an, und fragten ob alles in Ordnung sei. Ein älteres Ehepaar bot uns an, uns mit nach Coober Pedy mit zu nehmen. Denn den RACV (australischer ADAC) konnten wir nicht anrufen da in diesem Teil des Outback‘s kein Telefonnetz ist.
Wir schlugen sein Angebot aus .Er gab uns noch den Tipp, nicht auf Gas zufahren sondern auf Benzin. Das Gas verbrennt im Motor heißer und trockener als Benzin was für ältere Motoren und insbesondere für die Ventile nicht gut ist. Er sagte auch, dass wenn wir doch Hilfe benötigen sollten, wir winken müssen. Jeder würde sofort anhalten denn niemand ließe uns einfach in der Wüste stehen.

Wir suchten weiter nach der Leckage, und fanden sie dann auch. Es war ein Schlauch, der geplatzt war. Und weil wir schon wieder blöd im Outback rum standen, kam eine neue tolle Idee, und erfunden wurde….Eine vom Beifahrer steuerbare Kühlwasser-Ausgleichs-Befüllungs-Anlage.(BsKABA)




Funtion: Mittels einer Solar-Shower (Fassungsvermögen: 19 Liter) die mit einem Gartenschlauch verlängert wurde, dessen Ende in den Einfüllstutzen eingeführt ist, wird die fehlende Wassermenge kontinuierlich ausgeglichen. Die Nachfüllmenge kann mit dem Öffnungsmechanisum der Sola –Shower  an die Motordrehzahl und somit der benötigten Menge, stufenlos angepasst werden.




Das blöde daran war, dass die anfangs 3 kleinen Löcher zu einem riesen Riss wurde und so viel Kühlwasser im staubigen Sand verschwand, dass die BsKABA nicht mehr hinterher kam. Was nun?

An eine Weiterfahrt ohne Kühlwasser war nicht zu denken, hier an der Strasse stehen bleiben nicht viel besser.
Ein Standortwechsel musste trotzdem erfolgen.



Unser Glück (wenn man im Angesicht unserer misslichen Lage von Glück sprechen kann…)befand sich nur einem Kilometer entfernt ein großer Parkplatz.


Schon mal etwas angenehmer nicht mehr am Highway zu stehen. Und nun?
 Hilfe holen?  
Ich meinte dass eine Reparatur an Ort und Stelle vorzunehmen, erfolgreich enden könnte. Und wenn nicht könne man immer noch Hilfe holen. Denn mir gefiel der Gedanke nicht, dass Gespann irgendwo in der Wüste stehen zu lassen.
Wir entschieden uns es zu versuchen, und ich begann mit der Reparatur.

                                                                         Bequem ist was anderes!
                                                                          Aber wat mut, dat mut!


Einen Mac Gyver bräuchte man jetzt, dessen auffälligste Fähigkeit seine praktische Anwendung der Naturwissenschaften und die damit verbundene erfinderische Nutzung alltäglicher Gegenstände ist. Sein Schweizer Messer und Klebeband dürfen nie fehlen.

Halt stop! Schweizer Messer und Klebeband haben wir!!!! Hilft aber nur bedingt.
Zum Glück hatten wir einige Ersatzschläuche mit. Einer von musste doch passen, hoffentlich.
Und ich fand einen passenden!







Letzte Kontrolle... Und??? Dicht!!! Woohoo!!! Schnell den Rest unseres Wasservorrates verbraucht, Das Kühlsystem mit Wasser aufgefüllt, entlüftet und es funzt!! Die Fahrt ging weiter nach Coober Pedy.
Es waren noch knapp 150 Km zu fahren.

Gegen 20 Uhr erreichten wir den Campingplatz. Puhh, dass war harter Stoff! Aber wir lassen uns nicht aufhalten!!!